Ein altes Gedicht von R. Rube aus Korbach, geschrieben in Korbacher Platt.
Aufgeschrieben von Louis Curze in "Volksüberlieferungen aus dem Fürstentum Waldeck" im Jahr 1860. In den alten Volksüberlieferungen wird davon ausgegangen, dass die Burg, wenn auch nur evtl. der innere Wallring, schon vor den Sachsenkriegen Karls des Großen existiert hat. Dafür gibt es jedoch bis heute keinerlei Anhaltspunkte.
Volksüberlieferungen zur Schwalenburg
Die Hühnen auf der Schwalenburg
(Korbach)
(Korbach)
Sieh hin mein lieber Sohn und horch!
Der Berg, das ist die Schwalenburg, --
Die war sonst viel höher noch als jetzt;
Ganz viel davon ist in den Grund
Herunter weit geflossen.
Der Berg, das ist die Schwalenburg, --
Die war sonst viel höher noch als jetzt;
Ganz viel davon ist in den Grund
Herunter weit geflossen.
Auf diesem Berge stand vor Zeit
Ein Schloss so groß und hoch und weit
Wie in der ganzen Welt keins steht,
Wie weit man auch darüber geht;
Doch Alles ist verschwunden.
Ein Schloss so groß und hoch und weit
Wie in der ganzen Welt keins steht,
Wie weit man auch darüber geht;
Doch Alles ist verschwunden.
Und Hühnen wohnten auf dem Schloss.
Die hatten ihren eig´nen Gott,
Waren anders so als du und ich,
Und lebten ganz so hin für sich, --
Waren herzengute Leute.
Die hatten ihren eig´nen Gott,
Waren anders so als du und ich,
Und lebten ganz so hin für sich, --
Waren herzengute Leute.
Doch Hühnen sollten nicht mehr sein,
Und Menschen un´srer Art hinein,
Wo sie so lange Zeit gesehn,
Die Sonne hoch am Himmel stehn:
So war es prophezeiet.
Und Menschen un´srer Art hinein,
Wo sie so lange Zeit gesehn,
Die Sonne hoch am Himmel stehn:
So war es prophezeiet.
Nun ging einmal ein Töchterchen
So wacker wie ein Engelchen
Vom Schloss herab spazieren
Und tat sich sehr verwundern,
Als es einen Mann sieht pflügen.
So wacker wie ein Engelchen
Vom Schloss herab spazieren
Und tat sich sehr verwundern,
Als es einen Mann sieht pflügen.
Es nimmt ganz sachte auf den Mann,
Der schreit und kreischt so laut er kann,
Und Pferde, Pflug und was dabei
In ihne Schürze, denke dir,
Und schleppt es in die Stube.
Der schreit und kreischt so laut er kann,
Und Pferde, Pflug und was dabei
In ihne Schürze, denke dir,
Und schleppt es in die Stube.
Da sagt es: "Liebe Mutter, sieh,
Was hab ich für närrische Dinnger hier!
Was können das für Tierchen sein?
Sie waren draußen im Sonnenschein."
Es setzte sie auf die Erde.
Was hab ich für närrische Dinnger hier!
Was können das für Tierchen sein?
Sie waren draußen im Sonnenschein."
Es setzte sie auf die Erde.
Die Mutter schreit: "Braves Kind!"
Wobei sie große Tränen weint,
"Das ist der kleinen Leute Mann,
Den lange wir gefürchtet haben,
Die wollen uns vertreiben.
Wobei sie große Tränen weint,
"Das ist der kleinen Leute Mann,
Den lange wir gefürchtet haben,
Die wollen uns vertreiben.
"Ach Mutter," rief das Kind in Not,
Wobei auch es in Tränen floss,
"Dann ist ja um bald uns´re Zeit
Und unser Ende nicht mehr weit;
So muss, so soll es kommen!"
Wobei auch es in Tränen floss,
"Dann ist ja um bald uns´re Zeit
Und unser Ende nicht mehr weit;
So muss, so soll es kommen!"
Drauf ist dann auch in einer Nacht
Das Schloss mit aller seiner Pracht
Verschwunden und die Hühnen dort
Sind seither nicht zurück gekehrt --
Man sieht nur Ihre Gräber.
Das Schloss mit aller seiner Pracht
Verschwunden und die Hühnen dort
Sind seither nicht zurück gekehrt --
Man sieht nur Ihre Gräber.
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Aus Louis Curze "Volksüberlieferungen aus dem Fürstentum Waldeck"